Das Projekt JEEVAN des MISEREOR-Partners Caritas Indien
„Wasser ist Leben.“ Shubhangi aus dem Dorf Barhanpur in Indien weiß wie es ist, ohne Wasser auskommen zu müssen. Noch vor wenigen Monaten mussten die Menschen in ihrem Dorf mehrere Kilometer bis zum nächsten Brunnen zurücklegen.
Zwar versprach die Regierung mehrmals die Infrastruktur des Dorfes zu bessern, doch viele Jahre passierte nichts. Erst als die Bewohnerinnen und Bewohner des Dorfes ihr Schicksal selber in die Hand nahmen, besserten sich ihre Lebensumstände. So hob das Dorf im Januar 2016 mit Unterstützung der MISEREOR-Partnerorganisation Caritas Indien 37 Gräben zur Speicherung von Regenwasser aus.
Die Unternehmung lief unter dem Projekt JEEVAN – People-Led Empowerment (PLE). Jeevan ist Hindi und bedeutet auf Deutsch „Leben“. People-Led Empowerment lässt sich sinngemäß mit „die Bürger befähigen sich selbst“ übersetzen und ist als Methode an Fragen heranzugehen zu verstehen. Die Mitarbeiter des Projektes sind im westindischen Bundesstaat Maharashtra tätig, und ermutigen die Menschen dazu, ihr Leben aus eigener Kraft zu ändern. Die Dorfbewohner entscheiden selber was nötig ist um ihren Alltag zu bessern – sei es durch Wasserversorgung, Straßenbau, oder Landwirtschaft.
Das Projekt, die Dorfbewohner zu mehr Selbstständigkeit zu bewegen, ist durchaus erfolgreich. Waren es anfangs nur 20 Dörfer, die bei daran teilnahmen, sind es heute bereits mehr als 200.
Mit der diesjährigen Jugendaktion wollen wir das Projekt JEEVAN in Indien unterstützen, damit mehr Menschen ihre Vorstellungen von einem besseren Leben umsetzen können.
Mach mit bei der Spendenaktion und unterstütze das Projekt JEEVAN!
Bildergalerie
Indien ist mit etwa 1,2 Milliarden Einwohnern das zweitbevölkerungsreichste Land der Welt. Offizielle Sprachen sind Englisch und Hindi. Der Hinduismus ist mit etwa 80 Prozent die am weitesten verbreitete Religion. Das Klima ist durch eine lange und heiße Trockenzeit und starke Regenfälle während des Sommermonsuns geprägt.
Die indische Wirtschaft blüht: Smartphones sind in jedem Wohnzimmer angekommen. Die Kehrseite: Viele Menschen leben in Armenvierteln – ohne Arbeitserlaubnis und sicheres Einkommen. In die Städte kamen sie aus Not. Sie ließen ihr Leben auf dem Land zurück, weil Dürre und Überschwemmungen ihre Felder zerstörten.
Zugang zu Wasser bedeutet Lebensqualität, vor allem für die Bauern im von Dürre geplagten Dorf Barhanpur im westindischen Bundesstaat Maharashtra. Sie haben nun ihre Wasserversorgung gesichert. Ganz ohne Hilfe gelang das jedoch nicht. Im November 2015 startete das Projekt Jeevan – zu Deutsch „Leben“.
Das Projekt baut darauf auf, dass Dorfgemeinschaften ihr Leben aus eigener Kraft verbessern. Zur Arbeit der MISEREOR-Partner gehört dabei auch, auf Dorfversammlungen („Gram Sabha“ ) zu erläutern, welche Rechte und Ansprüche sie gegenüber dem Staat haben – und wie sie diese durchsetzen können.
Von Beginn an ist Schwester Jancy Anthonydabei. Als Koordinatorin ist sie für insgesamt 15 Dörfer zuständig. Unterstützung bekommt sie dabei von drei Mitarbeitenden, die jeweils fünf dieser Dörfer betreuen. Sie ist beinahe täglich unterwegs, um die Menschen zu besuchen: „Durch unsere Arbeit werden die Dorfbewohner mutiger und stolzer”, sagt sie.
Im Januar 2016 endete eine jahrelange Leidenszeit: Das Dorf Barhanpur 37 begann Gräben zur Speicherung von Regenwasser auszuheben. Die Anstrengungen haben sich gelohnt: Seit der Regenzeit sind die Brunnen wieder gefüllt und der Grundwasserspiegel ist gestiegen.
Bauer Pradeep Balisam Kajabe erinnert sich noch an den Tag, an dem wieder Wasser aus den Pumpen kam: Das ganze Dorf habe auf den Straßen getanzt, und zwar mehrere Tage lang: „Ich kann wieder auf den Feldern arbeiten und muss nicht mehr als Tagelöhner für andere schuften.”
Profitierten zunächst nur rund 20 Dörfer von dem Projekt, sind es heute bereits mehr als 200. Ein wichtiges Feld ist auch die ökologische Landwirtschaft. Sie ermöglicht es Bauern, unabhängiger von großen Agrarkonzernen zu werden. Sowie Sudhakar Pokale aus dem Dorf Antharwan Pimpri.
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