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BILDUNG
Aktion 2

VONEINANDER LERNEN: WIE IM RICHTEN LEBEN!

Foto: Fotolia

Gruppengröße: 6-16 Personen, ideal ab 16 Jahre

Material: Für alle TeilnehmerInnen ein Rollenkärtchen (siehe Aktions-pdf-Vorlage) ausdrucken oder schreiben, für die Gruppenleitung die Spielfragen ausdrucken, ggf. Papier und Stifte für die abschließende Erstellung einer Wandzeitung.

Durchführung: ca. 60 Minuten  

 

Das Ziel

Alle wissen es inzwischen, aber es ändert sich nicht viel daran: Wer in Deutschland in einer Familie aufwächst, die „bildungsfern“ ist, hat sehr geringe Chancen, einen hohen Bildungsabschluss zu erreichen. Häufig sind davon auch Kinder von Zuwanderern betroffen. Große Vermögensunterschiede und ein stark getrenntes Bildungssystem schienen in Europa überwunden oder ein Phänomen aus Entwicklungsländern zu sein. Aber in Deutschland sind Rechte und Chancen von Jugendlichen leider sehr unterschiedlich verteilt. Mit dieser Aktion können die Gruppenmitglieder erfahren, wie Rassismus und Diskriminierung die Entfaltungsmöglichkeiten eines Menschen beschneiden, und die ungleiche Verteilung von Rechten und Chancen und deren Auswirkungen herausarbeiten.  

 

Die Aktion

1) Alle Teilnehmenden stellen sich nebeneinander auf und erhalten je ein Rollenkärtchen. Sie haben ca. 3 Minuten Zeit, sich auf ihre Rolle einzustellen, bei Unklarheiten darf gerne bei der Gruppenleitung nachgefragt werden.  

 

2) Nun stellt die Gruppenleitung nacheinander die Spielfragen der Vorlage; die Teilnehmenden überlegen, ob sie die jeweilige Frage mit „Ja“ beantworten können – dann gehen sie einen Schritt nach vorn – oder ob sie mit „Nein“ antworten müssen – dann bleiben sie bei dieser Frage stehen. Es geht um die subjektive Einschätzung, diese ist hier wichtiger als Wissen und die sachliche Richtigkeit.  

 

3) Die Gruppenleitung sollte hier auch moderieren und pro Frage ca. 3 SpielerInnen fragen, warum sie mit „Ja“ oder mit „Nein“ geantwortet haben; zuvor nennen sie kurz noch einmal ihre zugeschriebene Rolle. Bis zum 4. Schritt sollten jedoch alle einmal dran gekommen sein.  

 

4) Nach der letzten Frage bleiben alle für den ersten Teil der Auswertung in ihrer Rolle und an ihrem Platz:

  • Wie hast du dich in deiner Rolle gefühlt?
  • Wie ist es, als Erste/r am Ziel zu sein? Wie ist es, nicht immer voran zu kommen?
  • Welche Fragen sind euch besonders im Gedächtnis geblieben? Bei welchen Fragen kamt ihr voran, bei welcher Art von Fragen nicht?

 

Der zweite Teil der Auswertung kann im Stuhlkreis, im Plenum oder in Kleingruppen erfolgen. Hier soll die Spiel-Erfahrung mit der Realität verglichen werden:

  • Wie wurdet ihr in eurem Handeln in den jeweiligen Rollen beschränkt?
  • Was habt ihr über die Lebensbedingungen von verschiedenen Gruppen in der Gesellschaft erfahren? Was war euch unklar? Warum kommen Menschen nicht voran, bzw. voran?
  • Welche Möglichkeiten zur Veränderung ihrer Situation haben die verschiedenen Gruppen? Worauf haben sie keinen Einfluss?
  • Was sollte sich ändern? Was könnt ihr, was können wir ändern?

 

Die Gruppen können die Ergebnisse ihrer Diskussion an einer Wandzeitung dokumentieren.

 

Diese Methode stammt aus der Arbeitshilfe „Bildungskampagne“ der Katholischen Studierenden Jugend (KSJ) und ermöglicht die Auseinandersetzung mit den ungleichen Chancen in der deutschen Gesellschaft.

 

Ihr könnt die ganze Arbeitshilfe bestellen beim:

Bundesamt der Katholischen Studierenden Jugend

Gabelsberger Strasse 19

50674 Köln

Fon: 0221 / 9420180

Fax: 0221 / 94201822

Mail: bundesamt(at)ksj.de   

Homepage: www.ksj.de   

 

SPIELFRAGEN UND ROLLENKARTEN FÜR DIESE AKTION

KnackpunktBildung-Spielfragen.pdf

842 K