L: MISEREOR stellt in dieser österlichen Bußzeit eine große Randgruppe der Weltbevölkerung in den Mittelpunkt unserer Aufmerksamkeit: die Menschen, die in den Armenvierteln der Großstädte um ihr Überleben und ihre Würde kämpfen.

STADT, RAND, SCHLUSS …? - so provoziert die diesjährige MISEREOR/BDKJ-Jugendaktion. Gott sei Dank steht ein Fragezeichen am Ende des Slogans. Wir dürfen uns nicht abfinden mit den scheinbar auswegslosen Situationen in den Armenvierteln der weltweiten Metropolen. Und wir müssen uns auch nicht damit abfinden. Denn wir können die Menschen dort – Junge und Alte, Frauen und Männer, Jungen und Mädchen – in unseren Partner-Städten unterstützen: z.B. in Nairobi in Kenia, in Phnom Penh in Kambodscha, in Lima in Peru, in Johannesburg in Südafrika oder in Medellin in Kolumbien. So unterschiedlich diese Städte und Länder auch sind, die Menschen verbindet doch die gemeinsame Sehnsucht nach einem Leben in Würde.

Mit unserem Engagement, unseren Aktionen und Gebeten, unseren Spenden und Ideen dürfen wir in den Wochen dieser Fastenzeit unseren Beitrag leisten, damit am Schluss doch noch alles gut werden kann: Zuhause statt Flucht und Vertreibung, Friede statt Gewalt, Liebe statt Angst, Schule statt Kinderarbeit, Beruf statt Chancenlosigkeit, Kultur statt Langeweile und Utopia statt Resignation.

Wenn Jesus zu seiner Zeit gesellschaftliche Konventionen brach, so geschah dies fast immer in Situationen, in denen ihn Vorurteile, festgefahrene Verhaltensmuster, Standesschranken oder moralische Ansprüche eigentlich daran hätten hindern sollen, auf konkrete, meist bedürftige Menschen zuzugehen, um ihnen zu helfen. Für Jesus aber galt stets als oberster Grundsatz, Gottes Liebe spürbar werden zu lassen. Für jede und jeden! Überall!

Auch uns sind in diesem Sinne bis zum Osterfest sieben „göttliche“ Wochen geschenkt: Werdet selbst zu Bürgermeister/-innen unserer Partnerstädte! Baut mit am Reich Gottes, an den Cities of God - denn unsere Welt kann gerechter und schöner werden! Mögen unser Gottesdienst und die nach dem Gottesdienst verteilten Aktions-Karten für unser Engagement ein segensreicher Startschuss sein!

L: Im Namen + des Vaters

und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

A: Amen

Die wahre Frömmigkeit: Nein, das ist ein Fasten, wie ich es liebe: die Fesseln des Unrechts zu lösen, die Stricke des Jochs zu entfernen, die Versklavten freizulassen, jedes Joch zu zerbrechen, an die Hungrigen dein Brot auszuteilen, die obdachlosen Armen ins Haus aufzunehmen, wenn du einen Nackten siehst, ihn zu bekleiden und dich deinen Verwandten nicht zu entziehen (vgl. Jes 58, 1-10).

Vom Weltgericht: Was ihr für meine geringsten Brüder und Schwestern getan habt, das habt ihr mir getan (vgl. Mt 25,31-46).

Die Seligpreisungen der Bergpredigt: Selig, die hungern und dürsten nach Gerechtigkeit, denn sie werden satt werden (vgl. Mt 5, 1-12).

Gottes Wohnen unter den Menschen: Da hörte ich eine laute Stimme vom Thron her rufen: Seht, die Wohnung Gottes unter den Menschen! Er wird in ihrer Mitte wohnen, und sie werden sein Volk sein; und er, Gott, wird bei ihnen sein. Er wird alle Tränen von ihren Augen abwischen: Der Tod wird nicht mehr sein, keine Trauer, keine Klage, keine Mühsal. Denn was früher war, ist vergangen (vgl. Offb 21, 1-8).

Stadt (Cassandra Steen; siehe Zwischenruf auf Seite 47)

Ihr Mächtigen (Troubadour 114, Regenbogen 115, Unterwegs 204, Himmelwärts 153)

Jesus wohnt in unsrer Straße (Troubadour 7, Regenbogen 314, Lieder 211)

Liebe ist nicht nur ein Wort (Troubadour 2, Regenbogen 90, Lieder 169)Neues Lied im alten Land (Troubadour 147, Alive 154, Lieder 58)

Selig seid ihr (Troubadour 146, Regenbogen 248, Alive 229, Unterwegs 50/51, Lieder 210, Himmelwärts 163/164)

Was ihr dem geringsten Menschen tut (GL 619, Troubadour 67, Regenbogen 87)

Wir sehen schon die neue Stadt (Troubadour 196, Regenbogen 168, Lieder 196)

Wie viele Straßen auf dieser Welt (Troubadour 198, Regenbogen 383)

Symbolisch bringen die Jugendlichen die „Ortsschilder“ nach vorn, die sie nach der entsprechenden Bitte vor den Altar, Brot und Wein auf den Altar legen.

Alternativ: Die Jugendlichen sprechen die Fürbitten von dem jeweiligen Ortsschild aus, das das Thema ihres Anliegens beschreibt.

L: Das Reich Gottes ist bereits nahe. Auch wenn diese Verheißung Jesu allen Menschen gilt, so ist sie doch in vielen Dörfern und Städten, Armen- und Villenvierteln nur selten zu erkennen. Darum lasst uns jetzt unsere Bitten für eine gerechtere Welt vor Gott und voreinander aussprechen:

S1: (Schild: Zuhause statt Vertreibung) Für alle Menschen, denen ihr Zuhause immer wieder mit Gewalt genommen wird. Gott, Du Heimat der Menschen:

A: Wir bitten dich, erhöre uns.

S2: (Schild: Kultur und Langeweile) Für alle Menschen, die keine Räume oder Gruppen finden, ihre Hoffnungen und Träume, Ängste und Visionen in der ihnen angemessenen Weise auszudrücken. Gott, Du Freiheit der Menschen:

A: Wir bitten dich, erhöre uns.

S3: (Schild: Schule statt Kinderarbeit) Für alle Menschen, die nie eine Schule besuchen dürfen, obwohl sie ihr Leben lesen und ihre Zukunft schreiben wollen. Gott, Du Schule der Menschen:

A: Wir bitten dich, erhöre uns.

S4: (Schild: Beruf statt No-Chance) Für alle Menschen, die ihre Fähigkeiten und Talente nicht in einem Job für die Gesellschaft einbringen können und arbeitslos sind. Gott, Du Chance der Menschen:

A: Wir bitten dich, erhöre uns.

S5: (Schild: Liebe statt Angst) Für alle Menschen, die Liebe suchen, aber sich mit HIV infizieren oder Opfer sexueller Übergriffe werden. Gott, Du Liebe der Menschen:

A: Wir bitten dich, erhöre uns.

S6: (Schild: Utopia statt Resignation) Für alle Menschen, die das Träumen von einer gerechten Welt verlernt haben, weil sie unter menschenunwürdigen Bedingungen leben müssen. Gott, Du Ursprung und Ziel der Menschen:

A: Wir bitten dich, erhöre uns.

S7: (Schild: Friede statt Gewalt) Für alle Menschen, die sich friedvoll für eine gerechte Welt einsetzen und oft mit ihrem Leben dafür bezahlen müssen. Gott, Du Friede der Menschen:

A: Wir bitten dich, erhöre uns.

L: Guter Gott, Du hast die Kranken geheilt, den Hungernden zu essen gegeben und die Gefangenen besucht. Im auferstandenen Jesus bist Du endgültig zum Architekten des Reiches Gottes geworden. Lass uns mithelfen, Dein Reich spürbarer werden zu lassen – für alle und mit allen Menschen dieser Welt. Du schenkst uns die Not wendende Kraft dafür durch Christus, unseren Bruder.

A: Amen

Stadt – Rand – Schluss?

V: Der Menschen in den Städten weltweit,

die täglich um ein Leben in Würde kämpfen müssen: Herr, erbarme dich.

Der Menschen am Rand vieler Gesellschaften,

die sich nach der Fülle des Lebens sehnen:

Christus, erbarme dich.

Der Menschen am Schluss-Punkt unserer

Aufmerksamkeit, für die wir solidarische Partner werden können: Herr, erbarme dich.

L: Allen Menschen der Stadt

und dem ganzen Erdkreis

Sei Du Zuflucht und Hilfe,

Energie und Vertrauen.

Allen Kindern der Stadt

und dem ganzen Erdkreis

Sei Du Zukunft und Lachen,

Vater und Mutter.

Allen Jugendlichen der Stadt

und dem ganzen Erdkreis

Sei Du Orientierung und Weg,

Begleiter und Kompass.

Allen Liebenden der Stadt

und dem ganzen Erdkreis

Sei Du Zärtlichkeit und Nähe,

Respekt und Vergebung.

Allen Familien der Stadt

und dem ganzen Erdkreis

Sei du Gemeinschaft und Bindung,

Solidarität auch im Wandel.

Allen Alten der Stadt

und dem ganzen Erdkreis

Sei Du Gestern und Morgen,

Gesundheit und Freude.

Allen Gestorbenen der Stadt

und dem ganzen Erdkreis

Sei Du Frieden und Ruhe,

Auferstehung und Leben.

Allen Menschen der Stadt

und dem ganzen Erdkreis

Sei Du bei ihnen und bei uns

mit Deinem Segen:

Du, + der Vater

und der Sohn

und der Heilige Geist.

A: Amen

An den Kirchentüren werden die Aktionspostkarten zur Mobilisierung der MISEREOR/BDKJ-Jugendaktion 2011 verteilt.