Lima ist eine der größten Metropolen Lateinamerikas. In wohl kaum einer anderen Stadt der Welt ist die Spaltung zwischen Arm und Reich so sichtbar wie hier. Während sich in manchen Stadtteilen schicke Hotels oder Wolkenkratzer neben modernen Geschäftsvierteln und Villen an der Strandpromenade reihen, erstrecken sich in direkter Nachbarschaft riesige Armenviertel über die endlosen Hügelketten, die landeinwärts die Stadt umschließen.
Stadt, Rand, Schluss …?
Dort leben die Menschen meist ohne Trinkwasseranschluss oder Abwasserversorgung in armseligen Hütten und in Mitten riesiger Müllberge! Die Stadtverwaltung Limas kümmert sich nicht um diese Viertel, sie bleiben größtenteils sich selbst überlassen. Zweimal am Tag fahren Tanklaster durch die Schlammstraßen, um Wasser für teures Geld zu verkaufen - im Vergleich zu den Reichen der vornehmen Stadtteile zahlen die Armen jedoch so ein Vielfaches!
Weil die Eltern arbeitslos sind, zu wenig verdienen oder nur ein Elternteil da ist, um die Familie zu ernähren, müssen die Kinder oft mit anpacken: die meisten von ihnen arbeiten auf der Straße und verkaufen Brötchen, Zeitungen, Süßigkeiten und noch vieles mehr. Viele waschen aber auch Autos oder sind als Schuhputzer tätig. Vor allem die Mädchen arbeiten schon früh als Haushaltshilfen oder Kindermädchen bei wohlhabenden Familien.
Welcher Arbeit sie auch immer nachgehen, eines verbindet sie alle:
Die arbeitenden Kinder und Jugendlichen verfügen über keinerlei Rechte, sind somit der Willkür Erwachsener ausgeliefert, arbeiten viel härter und länger als es für ihre Entwicklung gut ist, und werden für ihre harte Arbeit auch noch schlecht bezahlt.