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Stadt

BEISPIELSTADT UND HOFFNUNGSPROJEKT: LIMA

Flash ist Pflicht!
In den Elendsvierteln von Lima (c)MISEREOR

Lima ist eine der größten Metropolen Lateinamerikas. In wohl kaum einer anderen Stadt der Welt ist die Spaltung zwischen Arm und Reich so sichtbar wie hier. Während sich in manchen Stadtteilen schicke Hotels oder Wolkenkratzer neben modernen Geschäftsvierteln und Villen an der Strandpromenade reihen, erstrecken sich in direkter Nachbarschaft riesige Armenviertel über die endlosen Hügelketten, die landeinwärts die Stadt umschließen.

 

Stadt, Rand, Schluss …?

Dort leben die Menschen meist ohne Trinkwasseranschluss oder Abwasserversorgung in armseligen Hütten und in Mitten riesiger Müllberge! Die Stadtverwaltung Limas kümmert sich nicht um diese Viertel, sie bleiben größtenteils sich selbst überlassen. Zweimal am Tag fahren Tanklaster durch die Schlammstraßen, um Wasser für teures Geld zu verkaufen - im Vergleich zu den Reichen der vornehmen Stadtteile zahlen die Armen jedoch so ein Vielfaches!

 

Weil die Eltern arbeitslos sind, zu wenig verdienen oder nur ein Elternteil da ist, um die Familie zu ernähren, müssen die Kinder oft mit anpacken: die meisten von ihnen arbeiten auf der Straße und verkaufen Brötchen, Zeitungen, Süßigkeiten und noch vieles mehr. Viele waschen aber auch Autos oder sind als Schuhputzer tätig. Vor allem die Mädchen arbeiten schon früh als Haushaltshilfen oder Kindermädchen bei wohlhabenden Familien.

 

Welcher Arbeit sie auch immer nachgehen, eines verbindet sie alle:

 

Die arbeitenden Kinder und Jugendlichen verfügen über keinerlei Rechte, sind somit der Willkür Erwachsener ausgeliefert, arbeiten viel härter und länger als es für ihre Entwicklung gut ist, und werden für ihre harte Arbeit auch noch schlecht bezahlt. 

 

Foto: BDKJ
Foto: BDKJ

Hilfe durch Manthoc

Carlos ist 12 Jahre alt und arbeitet jeden Tag am Zentralmarkt in Lima. Er putzt pro Tag zwischen zwanzig und dreißig Leuten die Schuhe.  Für ihn ist es wichtig, arbeiten zu können. Denn er trägt durch seine Arbeit zum Überleben seiner Familie bei.  Er und andere Kinder haben sich der Bewegung arbeitender Kinder und Jugendlicher „Manthoc“ angeschlossen. Gemeinsam setzen sie sich dafür ein, nicht ausgebeutet zu werden und auch schon als Kinder, obwohl sie zum Überleben ihrer Familie beitragen müssen, gerechte Zukunftschancen zu erhalten.

 

So träumt auch Carlos davon, einmal einen Beruf wählen zu können, der ihm Spaß macht, durch den er immer mehr lernen und durch den er sich etwas mehr leisten kann als nur das Allernötigste zum Überleben.

 

Die Organisation Manthoc wurde aus einer Initiative der Christlichen Arbeiter Jugend (Abkürzung in Deutschland: CAJ; in Peru: JOC) gegründet. In diesem engagierten  Netzwerk sind bis heute in ganz Peru ca. 12 000 arbeitende Kinder aktiv. Sie kämpfen gemeinsam dafür, unter menschenwürdigen und ihren Bedürfnissen angemessenen Bedingungen arbeiten zu können. So haben sie beispielsweise eine Schule gegründet, die sich ganz an den Bedürfnissen oder Fähigkeiten der Kinder ausrichtet und selbst Möglichkeiten zur Berufsausbildung geschaffen. Es gibt Spiel- und Sportplätze, ein Müllrecycling-Projekt und Jugendzentren, in denen sie ihre Freizeit verbringen und gemeinsame Aktionen planen.

 

Die Manthoc-Kinder und Jugendlichen setzen sich dafür ein, dass sich ihr Umfeld insgesamt verändert. So soll zum Beispiel das Schulsystem flexibler gestaltet werden, so dass auch arbeitende Kinder an ihm teilhaben können. Oder sie fordern durch Aktionen in der Öffentlichkeit und Gespräche mit PolitikerInnen ihre Rechte ein, die sie vor Ausbeutung schützen sollen.

 

Und sie haben mit ihrem Engagement Erfolg: in manchen Stadtteilen Limas sind sie mit Manthoc sogar am lokalen „Entwicklungsplan“ beteiligt und entscheiden mit darüber, wie das Gemeindebudget ausgegeben wird.

 

Durch die Herstellung von Holzspielzeug, T-Shirts und Grußkarten tragen sie zur Finanzierung des eigenen Netzwerkes bei. Die Produkte werden dann über Manthoc-Läden in Peru, aber auch über den Fairen Handel international verkauft.

 

Ja, die Mädchen und Jungen von Manthoc stellen ganz schön was auf die Beine und die ungerechte Welt auf den Kopf. Uns hier in Deutschland können sie zeigen, dass wir die Welt gemeinsam zum Guten verändern können, damit alle in Würde leben dürfen!

 

Mehr Infos über die Arbeit und Erfolgsgeschichte von Manthoc findet ihr hier!

 

Wenn ihr die MISEREOR-Partnerorganisationen in Lima mit Spenden unterstützen wollt; hier ist die Bankverbindung:

 

MISEREOR e.V.

Kontonummer 10 10 10

Pax-Bank eG

BLZ 370 601 93

Kennwort: P23211 - Lima