Gewalt in Nairobi
- Flash ist Pflicht!
In einer so großen Stadt wie Nairobi, in der über die Hälfte der Menschen in den Armenvierteln (Slums) leben, scheinen Konflikte nicht vermeidbar – das ist bei uns in Deutschland ja auch nicht anders. Es ist jedoch bei Weitem nicht so, dass hinter jeder Ecke Gewalt droht; im Großen und Ganzen gelingt das Zusammenleben der verschiedenen Volksstämme und Religionen trotz der Enge und der Armut beeindruckend gut – diese „Frohe Botschaft“ dürfen wir euch an dieser Stelle unbedingt auch weiter geben.
Weltweite Bestürzung jedoch lösten die Nachrichten über die gewaltvollen Konflikte im Zusammenhang mit den Wahlen im Jahr 2007 aus. Und bis heute leben viele Teile der Bevölkerung in Angst und Sorge. Was war passiert?
Die 2007er Wahlen haben verschiedene Volksstämme, die zuvor weitestgehend friedlich miteinander gelebt haben, gegeneinander aufgebracht. Grund: bei der Auszählung der Stimmen erhärtete sich der Verdacht der Wahlmanipulation durch den amtierenden Präsidenten – aus jeweiligem Eigeninteresse schürten die Politiker diese Unterstellung oder widersprachen ihr vehement und hetzten so gezielt (!) die Volksgruppen gegeneinander auf. Einzelne Gruppen wurden für den blutigen Kampf von den Politikern bezahlt, andere wurden sogar mit Waffen und Macheten ausgestattet.
Das alles hatte für die Bevölkerung Nairobis traurige, aber absehbare Folgen: von einem Tag auf den anderen bekämpften sich ehemalige Nachbarn auf brutalste Weise. Die Welle der Gewalt war nicht mehr aufzuhalten.
Mindestens 300 000 Menschen mussten fliehen, um der Bedrohung zu entkommen, und verloren so ihre Heimat. Mehr als 1000 Menschen wurden sogar bei den Unruhen getötet.
Lest hierzu auch unbedingt die beiden Klartexte von Reagan und Snagitu!
Bis heute flammen die gewaltsamen Handlungen zwischen den verschiedenen Bevölkerungsgruppen immer wieder auf. Frauen werden vergewaltigt, der illegale Waffenbesitz versetzt die Bewohner Nairobis in ständige Angst vor Selbstjustiz.
Im August 2010 wurde in Kenia über eine neue Verfassung abgestimmt. Erfreulicherweise ist diese Wahl - allen Befürchtungen zum Trotz - friedlich verlaufen. Der Grund hierfür liegt mit Sicherheit auch darin, dass man aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt und die Stimmauszählung dieses Mal transparenter durchgeführt hat. Sie konnte von der Bevölkerung sogar im Rundfunk verfolgt werden.
Trotzdem bleibt für die nächsten Wahlen im Winter 2012 die Sorge, erneut in blutige Konflikte zurück zu fallen. Von daher ist es für die Menschen in Nairobi lebensnotwendig, aus den gewalttätigen Auseinandersetzungen der Vergangenheit zu lernen und die angestauten Aggressionen zwischen den verfeindeten Bevölkerungsgruppen gemeinsam friedvoll zu überwinden.
Hilfe durch MISEREOR
Ein Hauptziel des Kutoka-Netzwerkes, einem MISEREOR-Projektpartner, ist die Stadtteilentwicklung vor Ort, bei der die BewohnerInnen eng in die Entscheidungen und in den Aufbau mit eingebunden sind. Ganz praktisch werden zum Beispiel Toiletten gebaut, die Stromversorgung gesichert oder das Abwasser abgeleitet. Mit Zeitungen und Radiosendungen informieren die Organisationen über die jeweiligen Maßnahmen und rufen die Bevölkerung so zur aktiven Mitarbeit auf.
Zusammen mit der Nichtregierungs-Organisation KESHO engagiert sich das Kutoka-Netzwerk aber auch für die Förderung der Friedens- und Konfliktarbeit in den Armenvierteln.
Durch Seminare, Workshops und Diskussionen sollen die Beziehung der verfeindeten Bevölkerungsgruppen wieder versöhnt und stabilisiert werden. Dabei steht die Aufarbeitung von Traumata ebenso im Mittelpunkt der Arbeit wie auch die zukünftige Prävention von Gewalt in jedweder Form.
Für Jugendliche dieser unterschiedlichen Gruppen werden gemeinsame sportliche und kulturelle Aktionen gestartet, damit sie einander besser kennen und respektieren lernen. So wird der Zusammenhalt der Gruppen unterstützt und gewaltsamen Konflikten vorgebeugt. Lest hierzu auch unbedingt die Fußball-Reportage: „James zeigt Gewalt die Rote Karte!“
Ihr wollt die Menschen in Nairobi auf ihrem Weg in eine friedvolle Zukunft begleiten?
Eure Spenden aus Deutschland können der wichtigen Friedensarbeit des Kutoka-Netzwerkes Flügel verleihen. Wir sagen DANKE für eure eigenen oder gesammelten Spenden.
Überweist diese bitte an folgende Bankverbindung – MISEREOR leitet eure Spenden dann nach Nairobi weiter:
MISEREOR e.V.
Kontonummer 10 10 10
Pax-Bank eG
BLZ 370 601 93
Kennwort: P14111 – Nairobi
-
Ein Blick auf Kenia
-
Nairobi – eine Weltstadt
-
Nairobi – eine Stadt der Armen
-
Gestrandete Hoffnungen
-
Klassengesellschaft
-
Politische Gewalt
-
Hilflose Vertriebene
-
Zerstörtes Vertrauen
-
Menschliche Sortieranlage
-
Kinder ohne Kindheit
-
Teures Wasser
-
Blick ins Elendsviertel
-
Verbesserung der Siedlungen
-
Frieden unter Nachbarn schaffen
-
Nachbarschaftshilfe
-
Im Netzwerk der Partner
-
Orte zum Wachsen
-
Frauenpower
-
Jeder Job für die Familie
-
Volltreffer Sport
-
Fußball für alle
-
Kicken für den Aufstieg
-
Würde gewinnen